Die Hände des Personals sind nach Auffassung der Fachleute des Robert Koch-Instituts das wichtigste Übertragungsvehikel von Krankheitserregern. Deshalb gehört die Händehygiene zu den wichtigsten Maßnahmen zur Verhütung von Infektionen. Sie dient sowohl dem Schutz des Patienten als auch dem Schutz des Behandlungsteams.
Ringe, Uhren und andere Schmuckgegenstände an Händen und Unterarmen dürfen bei Untersuchung und Behandlung nicht getragen werden. Zudem würde die sachgerechte Händehygiene behindert.
Fingernägel sind kurz und rund geschnitten zu tragen und sollen die Fingerkuppe nicht überragen.
Personen, die Arbeiten durchführen, bei denen eine Händedesinfektion erforderlich ist (Behandlung von Patienten, Assistenz bei der Behandlung, Aufbereitung von Medizinprodukten), müssen bei diesen Arbeiten auf künstliche, gegelte oder lackierte Nägel verzichten.
Nach Informationen der Berufsgenossenschaft haben Studien ergeben, dass es nachweislich im Bereich künstlicher Fingernägel zu einer stärkeren Kolonisation mit krankmachenden Bakterien und Pilzen kommt als bei natürlichen Nägeln. Auch nach hygienischer Händedesinfektion war die Keimbelastung im Vergleich bei Personen mit künstlichen Fingernägeln deutlich höher. In unterschiedlichen Studien sei festgestellt worden, dass künstliche Fingernägel eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Krankheitserregern beziehungsweise Auslöser von nosokomialen Infektionen seien.
Bei der Verwendung von farbigem Lack soll es sich ähnlich verhalten: Verschmutzungen werden womöglich leicht übersehen und schon nach kurzer Zeit können Risse in der Lackierung die Wirksamkeit der Händedesinfektion herabsetzen. Möglich ist auch, dass die Händedesinfektion aus Rücksicht auf die perfekt modellierten Fingernägel weniger gründlich ausfällt.